Bischof Eduard Sinayobye aus Ruanda im Rhein-Kreis Neuss Wenn der Bischof persönlich vorbeischaut
Rhein-Kreis Neuss · Carl-Wilhelm Bienefeld, ehemaliger Lehrer des Neusser Nelly-Sachs-Gymnasiums, ist auch mit 74 Jahren kaum zu bremsen. Beruflich ist er nach wie vor als Lehrer aktiv, jetzt allerdings an der Gesamtschule Büttgen. „Ich bin einer dieser alten Lehrer, die es nicht lassen können“, sagt er schmunzelnd. Und auch sonst ist er unermüdlich im Einsatz. Als Vorsitzender der Initiative „LEBENSzeichenAfrika“ setzt er sich dafür ein, Menschen in Afrika Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu schenken. Jetzt konnte er Bischof Eduard Sinayobye aus Ruanda im Rhein-Kreis Neuss begrüßen.
Der Verein baut einerseits auf Information in Deutschland und andererseits auf praktische Hilfe vor Ort in Afrika. Dort werden Initiativen zur ideellen, humanitären, medizinischen und wirtschaftlichen Hilfe gefördert und weiterentwickelt.
Die Aktivitäten des Vereins richten sich an zwei Hauptzielgruppen: An deutsche Jugendliche, die aktiv und persönlich in Hilfsprojekte in Afrika einbezogen werden und an die Zuwendungsempfänger in Afrika, die dank erhaltener Hilfe eine bessere Ausbildung und damit eine Chance auf verbesserte Lebensbedingungen erhalten. Darüber hinaus unterstützt der Verein Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im schulischen Alltag. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes in Uganda hat sich der Verein dem Land Ruanda zugewandt. Dort entstand das Centre Urugwiro, ein Behindertenzentrum. Bei diesem Projekt wird „LEBENSzeichenAfrika“ vom Lions Club Düsseldorf unterstützt.
Im Zuge der Umsetzung des Projektes lernte Carl-Wilhelm Bienefeld in Freiburg über den Architekten des Projektes auch Bischof Eduard Sinayobye aus Ruanda, Mitglied der päpstlichen Synode kennen. Es entstand eine Freundschaft, die Bienefeld dazu veranlasste, den Bischof auch nach Nordrhein-Westfalen einzuladen. Den mehrtägigen Aufenthalt im Rhein-Kreis Neuss im November nutzt er, um nach Sponsoren für gemeinnützige Projekte in Ruanda zu suchen und mit sanfter Stimme, aber sehr nachdrücklich, auf die Situation in seiner Heimat aufmerksam zu machen. Der Bürgerkrieg und Völkermord in Ruanda, der sich zwischen April und Juli 1994 ereignete, markierte eine der dunkelsten Phasen in der Geschichte des Landes. Während dieses Konflikts wurden schätzungsweise 800.000 Menschen, hauptsächlich Angehörige der Tutsi-Minderheit, brutal ermordet. Doch Bischof Eduard Sinayobye ist zuversichtlich, sieht Ruanda mittlerweile aber auf einem guten Weg: „We are a country on the rise“, sagt er.
Wer mehr über die Arbeit des Vereins erfahren möchte, kann sich auf www.lebenszeichenafrika.de informieren. Spenden, Mitgliedschaften und Freiwilligeneinsätze sind willkommen und dringend benötigt, um das Leben der Menschen in Afrika zu verbessern. Thomas Broich