SPD lädt die Bürger zur Dialogveranstalung ein Was tun gegen den Kita-Kollaps?

Neuss · Die Lage bei der Kinderbetreuung in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist angespannt: Familien kämpfen im Alltag mit Gruppen-Schließungen und Notbetreuung, die Kita-Träger protestieren vor dem Landtag. „Die CDU-geführte Landesregierung steht vor einem Kita-Kollaps“, warnt der Neusser SPD-Vorsitzende Heinrich Thiel. Die SPD Neuss macht die aktuelle Situation bei einer Dialog-Veranstaltung am Dienstag, 5. November, 18.30 Uhr, im „Drusushof“ an der Erftstraße 58 zum Thema.

Heinrich Thiel und Nadine Baude bei der Demo vor dem Landtag.

Foto: SPD Neuss/Jascha Huschauer

Als Experte wird Dr. Dennis Maelzer, der familienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, an der Veranstaltung teilnehmen. „Dazu laden wir alle Interessierten sehr herzlich ein“, sagt Heinrich Thiel. Fragen und Anregungen der Bürger sollen bei der Veranstaltung im Vordergrund stehen.

Im vergangenen Jahr haben die Kita-Träger mit einer großen Kundgebung vor dem Landtag auf die angespannte Kita-Finanzierung aufmerksam gemacht. Im Juni 2024 folgte die sogenannte „Black Week“. Am 13. November soll es erneut eine Demo vor dem Landtag geben. Auch in Neuss bekommen Familien die Folgen bereits zu spüren: Morgens kommt die Nachricht, dass die Kinder heute nicht in der Kita betreut werden können. Die Eltern müssen dann reagieren und entscheiden, wer wann arbeiten kann und wer nicht. „Die Krankenstände in Kitas sind konstant hoch, die Einrichtungen sind chronisch unterfinanziert und das Personal ist knapp“, sagt Heinrich Thiel, Vorsitzender der Neusser SPD.

Und was tut Neuss für die Kitas?„Die Stadt Neuss zahlt bereits jetzt fast 7 Millionen Euro mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Förderung an die Kita-Träger“, sagt Nadine Baude, die jugendpolitische Sprecherin der SPD Neuss. Ab dem Kita-Jahr 2024/2025 übernimmt die Stadt Neuss zusätzlich Anteile der Träger an der Gesamtfinanzierung, sofern das Land NRW weiterhin keine ausreichende Finanzierung gewährleistet. In Neuss wurden zudem die Kita-Beiträge im Ü3-Bereich abgeschafft und in den vergangenen Jahren über 20 neue Kitas gebaut.