Betrüger sind mit verschiedenen Maschen auf Beutefang Falsche Polizeibeamte und falsche Wasserwerker im Einsatz

Am Donnerstag, 21. Juli, erfuhr die Polizei von mehreren Betrugsversuchen beziehungsweise auch vollendeten Taten.

Die Polizei warnt vor neuen Betrugsmaschen.

Foto: Kurier Verlag/Rolf Retzlaff

In Neuss-Rosellen kontaktierten Unbekannte, die sich als Polizeibeamte ausgaben, gegen 15 Uhr eine Seniorin. Sie setzten sie mit der Geschichte, die Tochter habe einen schweren Autounfall verursacht und könne nur durch Zahlung einer hohen Summe freikommen. Kritische Fragen wurden mit Ausflüchten und Erklärungen abgewiegelt, sodass die Frau schließlich davon überzeugt war, ihrer Tochter helfen zu müssen. Sie packte die abgesprochene Summe in Umschlägen in eine Tasche und übergab diese gegen 16 Uhr an der Erlenstraße an eine ihr unbekannte Frau. Diese war circa 1,60 bis 1,65 Meter groß und von schlanker Statur. Sie hatte dunkle, schulterlange Haare und war dunkel gekleidet: Sie trug einen schwarzen Rock sowie eine dünne schwarze Bluse.

Die unbekannte Tatverdächtige entfernte sich anschließend in Richtung Schwarzdornstraße und stieg in ein Auto mit Mönchengladbacher Kennzeichen. Es soll sich hierbei um einen dunklen/anthrazitfarbenen Audi (Kombi) gehandelt haben, der getönte Scheiben hatte. Die Unbekannte stieg auf der Beifahrerseite ein.

Kurz nach der Übergabe kontaktierte man die Seniorin noch einmal; es sei noch eine weitere Zahlung notwendig. Die Neusserin machte sich auf den Weg zu ihrer Bank, um eine weitere hohe Bargeldsumme abzuheben. Sie sprach jedoch auch mit Angehörigen und der Betrug flog auf, eine zweite Übergabe fand nicht statt.

Ein weiterer Neusser Senior aus Pomona geriet ins Visier von falschen Polizeibeamten. Er wurde gegen 15.45 Uhr angerufen und war ebenfalls bereit, seiner angeblich nach einem Unfall inhaftierten Tochter zu helfen. Da die Bankfiliale vor Ort aber bereits geschlossen hatte, wandte er sich telefonisch an seine Bank. Dort erkannte man zu seinem Glück den Betrugsversuch sofort, sodass dem Senior kein finanzieller Schaden entstand.

Weniger Glück hatte indes eine Seniorin in Grevenbroich-Neukirchen. Vor ihrer Tür an der Roseller Straße stand gegen 15.30 Uhr ein falscher Handwerker, der ihr glaubhaft versicherte, von den Stadtwerken zu sein. Aufgrund von Bauarbeiten müsse man das Wasser abstellen und er wolle ihr eben zeigen, wie das gemacht werde. Bei den Nachbarn sei auch schon jemand und er könne ihr auch gerne helfen. Gemeinsam ging man ins Badezimmer, wobei die Seniorin den Mann nie außer Sicht ließ. Anschließend entfernte sich der Unbekannte wieder. Eine Rücksprache mit den Nachbarn ergab jedoch, dass der vermeintliche Wasserwerker bei keinem der Nachbarn geklingelt hatte. Sie informierte die Polizei. Ob, als sie abgelenkt war, eine zweite Person etwas aus der Wohnung entwendet hat, wird noch ermittelt. Der angebliche Wasserwerker soll etwa 1,80 Meter groß gewesen sein und mittelblondes Haar gehabt haben. Er war mit einer Jeans, einem T-Shirt und einer Stoffweste in grau/grüner Farbe bekleidet und trug dazu eine Kappe.

In allen drei Fällen wurde Anzeige erstattet. Die weiteren Ermittlungen hat das Kriminalkommissariat 12 übernommen und sucht Zeugen. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter der Nummer 02131/300-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei noch einmal vor diesen Betrugsmaschen, die sich vornehmlich gegen ältere Bürger richten. „Das kann mir nicht passieren!" ist leicht gesagt. Betrüger gehen sehr geschickt vor, überrumpeln ihre Opfer oder setzen sie ganz gezielt unter Druck - mit unterschiedlichen Maschen. Eines ist ihnen jedoch gemein: Das Opfer soll gar nicht dazu kommen, nachzudenken.

Generell gilt: Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie Opfer eines Betrugs geworden sind, entweder über Tel. 02131/300-0 oder über den Notruf 110. Weitere Informationen und Hinweise zu den aktuellen Maschen finden Sie im Internet: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/